Raphael Tigges mit Hendrik Wüst in Friedrichsdorf

NRW-Verkehrsminister spricht mit Bürgerinitiative über Ortsumgehung

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Raphael Tigges hat der neue nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst in Friedrichsdorf mit ca. 30 Bürgern über die Planungen zur Ortsumfahrung gesprochen. Überwiegend waren es Angehörige der Bürgerinitiative „Pro Umgehungsstraße“, rund um ihren Sprecher Josef Außendorf. „Wir Friedrichsdorfer versuchen schon lange, einen Termin mit einem Verkehrsminister zu bekommen, bisher vergeblich“, berichtete dieser bei dem Treffen an der viel befahrenen Kreuzung Avenwedder, Paderborner, Windelsbleicher und Brackweder Straße.

Entsprechend groß war die Freude, dass nun der Verkehrsminister der neuen schwarz-gelben Landesregierung Friedrichsdorf einen Besuch abstattet. Die Dringlichkeit der seit langem geplanten und 2011 von Rot-Grün auf Eis gelegten Umgehungsstraße war durch den enormen Lärm und die Verständigungsprobleme bei dem Treffen unüberhörbar. An Wochentagen fahren 20.000 bis 24.000 Autos durch den Ort. Die Ortsumgehung würde 70 Prozent der Verkehrsbelastung verhindern.

Hendrik Wüst erklärte, wichtig sei, dass es jetzt keine Verhinderer von Straßenbaumaßnahmen mehr in der neuen Regierung gebe. Er lobte Tigges’ Engagement für die Belange in seinem Wahlbezirk. Allerdings gebe es noch und 100 Maßnahmen landesweit, die mit ähnlicher Dringlichkeit gefordert werden. „Der limitierende Faktor ist inzwischen aber nicht mehr das Geld, sondern die Planungskapazität“, so Wüst. Händeringend würden Ingenieure für den Straßenbau gesucht. Wüst versprach, dass bis Ende des Jahres eine neue Priorisierung aller Straßenbauprojekte erstellt werde. Der politische Wille zur Ortsumfahrung von Friedrichsdorf sei auf jeden Fall da. Ende des Jahres herrsche Klarheit, welche Straßenbaumaßnahmen wieder priorisiert vorangebracht werden sollen und wo die Planungen wieder aufgenommen werden. Andreas Meyer vom Landesbetrieb Straßenbau NRW sprach bei dem Treffen weitere Probleme der Planung an: So sei ein Knackpunkt der fehlende Konsens mit Bielefeld sowie der Einfluss des geplanten vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße 61.

Zuvor hatten Tigges und Wüst gemeinsam die Sanierungsbedürftigkeit der Spexarder Straße in Gütersloh (L 787) in Augenschein genommen. „Die Spexarder Straße ist ein Beispiel für viele sanierungsbedürftige Straßen im Kreis“, erklärte der Landtagsabgeordnete. Wüst verkündete hier, dass die Landesregierung in Zukunft jährlich 200 Millionen Euro für Straßensanierungen bereitstellen wird. Meyer sagte, die Spexarder Straße sei bereits im Straßenbauprogramm 2018 eingestellt. Sie wird mit Radweg saniert.