Antrittsbesuch unter Freunden

Landtagsabgeordneter Tigges spricht mit Bürgermeister Schulz

Die beiden Herren kennen sich seit Jahren, seit Mai haben beide führende, politische Funktionen für Gütersloh: die Rede ist von Bürgermeister Henning Schulz und dem neu gewählten Landtagsabgeordneten Raphael Tigges, der seit 2004 auch Ratsmitglied in Gütersloh ist - und nicht ganz unschuldig daran, dass Schulz für das Bürgermeisteramt vorgeschlagen wurde. Nun kam Tigges zum Antrittsbesuch ins Rathaus. 

Die Gesprächsthemen waren breit gefächert; einen guten Teil machte die Familienpolitik aus, die Tigges' Arbeitsschwerpunkt im Landesparlament bilden soll. Schulz wies auf die Schwierigkeiten beim Einzug offener Forderungen im Falle von Unterhaltsvorschüssen hin -  laut Gesetz eine kommunale Aufgabe. Nach Auffassung von Schulz sollte das Forderungsinkasso besser zentral erfolgen. Ebenfalls zu diesem Bereich gehört die KiTa-Situation, die ausführlich besprochen wurde. "Wir waren uns einig, dass die Qualität der Betreuung in den Einrichtungen ausgebaut werden muss", fasst Raphael Tigges zusammen. "Erzieherinnen und Erzieher brauchen Entlastung von Bürokratie und Dokumentation, um mehr Zeit für die Kinder zu haben. Die Personaldecke muss stimmen - und das KIBIZ muss für die Kommunen planbar und verlässlich ausgestaltet werden. Dafür werde ich mich als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend einsetzen." 

Aber auch viele weitere Themen wurden besprochen. Dazu zählt auch die Bedeutung der Förderung des Personen-Nahverkehrs und des Erhalts der TWE-Eisenbahnlinie Harsewinkel - Gütersloh - Verl sowie der Anschluss des Flughafengeländes als Konversionsfläche mit der Perspektive einer gewerblichen Erschließung. Ein ganz anderes Thema ist die aktuelle Flüchtlingssituation  und -unterbringung, denn wie Tigges schon aus seiner Ratsmitgliedschaft weiß: " Auf dem Markt ist kaum Wohnraum verfügbar. Die Kommunen suchen nach Möglichkeiten einer schnellen und unkomplizierten Wohnbaulandentwicklung, um sozialen Wohnraum zu schaffen. Auch hier kann die Landespolitik optimieren." Unabhängig davon bleibt die Städtebauförderung durch das Land wichtig, auch für nicht integrierte Lagen wie z.B. Konversionsflächen. 

Eine wichtige Hausaufgabe hat Tigges, der stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses im Landtag geworden ist, von Henning Schulz mit auf den Weg nach Düsseldorf bekommen - wobei man sich in der Sache ohnehin einig ist: "Die Entwicklung des Studienortes der Fachhochschule in Gütersloh zu einem Studienstandort ist wichtig." Beide hoffen auf eine Förderung des Landes - Tigges will dies nach Kräften begleiten.