Raphael Tigges bei Berheide & Kozlik-Bedachungen
Zum Auftakt der Woche des Handwerks hat der heimische Landtagsabgeordnete Raphael Tigges das Handwerksunternehmen „Berheid & Kozlik-Bedachungen“ in Harsewinkel besucht. Mit Inhaber Dieter Berheide, der auch Mitglied der CDU-Fraktion im Harsewinkeler Stadtrat ist, sprach er über die aktuellen Herausforderungen, vor denen das Handwerk steht.
Unverständnis herrscht beispielsweise über die von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil vorgeschlagene digitale Zeiterfassung. In dem an eine gewisse Freiheit gewöhnten Handwerk erzeuge dies das Gefühl der Überwachung. Außerdem sei sie in dem von wechselnden Baustellen geprägten Arbeitsalltag gegenüber dem klassischen Stundenzettel vollkommen ungeeignet. Auch die Regel von höchstens zehn Arbeitsstunden täglich bezeichnet Berheide als ungeeignet. Gerade im Sommer, bei langen Tagen, würden viele Arbeitnehmer gerne länger arbeiten wollen.
Sorgen bereitet der Branche auch das Image. Seit Jahren gibt es die Tendenz, dass Eltern und Lehrer die Kinder und Jugendlichen stark in Richtung akademischer Ausbildung und Studium leiten. Dem versucht man durch Kampagnen wie „Jump in your Job“ des Landesverbandes oder „Meister statt Master“ sowie die Präsenz auf beruflichen Informationsveranstaltungen entgegenzuwirken. Berheide setzt in seinem Betrieb, der aus 50 Mitarbeitern und derzeit fünf Auszubildenden besteht, auf eigene Anreize. So erhält jeder Mitarbeiter eine Treueprämie. Außerdem hat jeder ein iPad bekommen und Berheide bezahlt seinen Mitarbeitern die Meisterschule.
„Es war toll, im Gespräch zu erfahren, was für moderne und attraktive Berufe das Handwerk vorhält. Es verdient daher unbedingt unsere Unterstützung hinsichtlich Ausbildung und Image“, sagt Tigges, der sich bei einem Rundgang mit Geschäftsführerin Greta Berheide über das Betriebsgelände auch neue Lagersysteme und die neue Holzschnitzelheizung für den Betrieb anschaute. Als Anregung an die Politik in Land und Bund gab Berheide Tigges mit auf den Weg, dass die Anforderungen der Gesetzgebung für kleine Betriebe nicht zu leisten wären. Gerade auch in Sachen Arbeitsschutz seien die überbordenden Bürokratie- und Dokumentationspflichten zu hoch. Das müsse laut Berheide verbessert werden, ohne die Betriebe dabei natürlich völlig aus der Pflicht zu lassen.