Selbstfahrende Busse sollen Verkehr entlasten

Raphael Tigges MdL, Niklas Reimer und Dr. Aleksandra Klofat auf dem Mansergh-Gelände.Raphael Tigges MdL, Niklas Reimer und Dr. Aleksandra Klofat auf dem Mansergh-Gelände.

Im neuen Gütersloher Stadtteil, der auf dem ehemaligen Militärgelände „Mansergh-Barracks“ geplant ist, soll möglichst wenig Verkehr fließen. Den Prognosen nach sind in den Spitzenzeiten jedoch bis zu 700 Kraftfahrzeuge zu erwarten. Darüber haben sich bereits die Anwohner der Verler Straße, die der einzige Zubringer zum Quartier ist, beunruhigt gezeigt. Die CDU-Fraktion im Gütersloher Stadtrat hat nun einen Antrag gestellt, der mit Mitteln von „Smart City“ Lösungen sucht. Ziel des Antrags ist Verkehrsberuhigung und Klimaschutz gleichermaßen. Demnach sollen autonom fahrende Kleinbusse den Stadtteil mit dem geplanten Haltepunkt der Teutoburger Wald-Eisenbahn an der „Welle“ verbinden.

Dadurch soll verhindert werden, dass die Bewohner, Berufspendler und Studierende das Auto benutzen, weil die TWE-Haltestelle mehr als zehn Gehminuten vom Quartier entfernt ist. Da die Verwirklichung des Stadtteils erst in einigen Jahren zu erwarten ist, sollen in Blankenhagen durch Anbindung des Ortsteils an den dortigen TWE-Haltepunkt erste Erfahrungen mit selbstfahrenden Bussen gesammelt werden. „Es wäre super, wenn das zeitgleich mit der Reaktivierung der TWE-Strecke im Jahr 2025 passieren würde“, erklärte Niklas Reimer, CDU-Sprecher im Mobilitätsausschuss, bei einem Ortstermin auf dem Mansergh-Gelände gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten und Ratsherrn Raphael Tigges und Dr. Aleksandra Klofat, Sprecherin im Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing.

Tigges, der CDU-Sprecher im Wissenschaftsausschuss des Landtags ist, erklärte, es gehe darum, möglichst frühzeitig tätig zu werden, um Fördermittel zu erhalten. „Diese Chance müssen wir nutzen. Bund und Land stellen für solche Projekte auch im ländlichen Raum aktuell sehr viel Geld zur Verfügung“, so Tigges. Beispiel ist das „Sofia“-Projekt im Kreis Soest, wo ein autonom fahrender Kleinbus das Berufsbildungswerk des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit dem Soester Bahnhof verbindet. Derzeit sind auf solchen Strecken allerdings noch Sicherheitsbegleiter notwendig, die die Fahrt überwachen und im Notfall eingreifen können. Langfristig könne der Einsatz autonom fahrender Busse aber auch ohne Sicherheitsbegleiter möglich sein. „Dafür sind mehr Teststrecken notwendig“, betonte Klofat. Sollte eine solche Teststrecke in Gütersloh eingerichtet werden, könne das den Standort auch für Softwarefirmen interessant machen.