Raphael Tigges informiert sich in Verbraucherzentrale

Julian Lambracht, Raphael Tigges und Wolfgang Schuldzinski vor der Verbraucherzentrale in Gütersloh (v.l.)Julian Lambracht, Raphael Tigges und Wolfgang Schuldzinski vor der Verbraucherzentrale in Gütersloh (v.l.)

Der heimische Landtagsabgeordnete Raphael Tigges hat die Verbraucherzentrale in Gütersloh besucht, die ihre Räume in der Stadtbibliothek hat. Er traf sich dort mit Julian Lambracht, dem Leiter der Beratungsstelle Gütersloh, und Wolfgang Schuldzinski, der eigens aus der Geschäftsstelle in Düsseldorf angereist war. Schuldzinski ist Vorstand und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und Verwaltungsratsvorsitzender des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale.

Die Beratungsstelle in Gütersloh gibt es bereits seit 1988, 2005 erfolgte der Umzug in die Räume der Stadtbibliothek. Als studierter Ökotrophologe ist Julian Lambracht seit 2017 ihr Leiter. „Ein Vorteil, weil sich ein nicht unwesentlicher Teil der Anfragen auf die Ernährungsbranche bezieht“, erklärt Schuldzinski. „Andere Schwerpunkte sind beispielsweise das Reiserecht, vor allem im Sommer, oder das Energierecht“, sagt Lambracht. Zunehmende Schwierigkeiten bereiten unseriöse Billiganbieter oder Fakeshops im Internet, die Ware verkaufen, aber nicht liefern. „Unsere Beratungsstellen arbeiten inzwischen viel mit sehr hilfreichen Anwendungen, welche auch die Ratsuchenden nutzen können, wie dem Fakeshop-Finder oder der Flugärger-App“, erklärt Schuldzinski. Viele Ratsuchende erreichen die Verbraucherzentrale heute per E-Mail oder über die Website. Die Beantwortung der Anliegen beginnt in der Regel mit einer kostenlosen Ersteinschätzung.

Derzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen 65 kommunale Beratungsstellen der Verbraucherzentrale. Sie werden hälftig vom Land und den Kommunen, beziehungsweise den Kreisen finanziert. Schuldzinski bezeichnet dies als ein organisatorisches Erfolgsmodell, das nur in Nordrhein-Westfalen so praktiziert wird. Der Etat der Verbraucherzentrale NRW liegt bei knapp 50 Millionen Euro im Jahr, wovon die Hälfte in verschiedenen befristeten Projekten umgesetzt wird. Das Kantinenprogramm NRW bietet beispielsweise Unterstützung für eine zukunftsfähige und gesunde Verpflegung in Kantinen und trägt zur Verringerung von Lebensmittelabfällen bei. Die Verbraucherzentrale NRW zählt 400 Personalstellen, davon etwa 200 in der Zentrale in Düsseldorf.

„Die Verbraucherzentralen haben eine sehr wichtige gesellschaftliche Funktion“, zieht der Landtagsabgeordnete Tigges als Fazit seines Besuchs. „Sie helfen nicht nur Menschen und Familien bei schwierigen finanziellen Problemen oder sogar in Existenznot. Sie leisten auch präventive Arbeit und tragen zur Entlastung der Kommunen bei, weil sie finanzielle Probleme lösen und damit verhindern, dass Menschen dem Sozialamt zur Last fallen.“