Raphael Tigges hat in Herzebrock-Clarholz mit Kitaleitungen über KiBiz-Reform diskutiert
Das online-Magazin „Herzeblog“ hat einen Runden Tisch mit dem Landtagsabgeordneten Raphael Tigges und den Kitaleitungen aus Herzebrock-Clarholz organisiert. Thema des Gesprächs in der Kita St. Christina waren die aktuellen Engpässe und Probleme in Kindertageseinrichtungen im Zusammenhang mit dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz). Eingeladen waren alle Kitas der Gemeinde. Teilnehmen konnten die Kitaleitungen von St. Raphael, vom Marienkindergarten, DRK Raabe Straße, CJD Herzebrock und St. Christina.
Raphael Tigges hat durch seine wiederholten Tagespraktika in verschiedenen Kitas unterschiedlichster Träger bereits tiefgehende Einblicke in den Kita-Alltag gewinnen können. Er bleibt so immer dicht am Thema und versteht die Herausforderungen und Bedürfnisse der Einrichtungen. Der Landtagsabgeordnete unterstrich die Relevanz und den Zeitpunkt der Veranstaltung: „Der Zeitpunkt ist günstig. Die Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) wird in diesem Jahr ein zentrales Thema sein. Es freut mich, wenn ich die Herausforderungen der Kitas und mögliche Verbesserungen in die Gespräche einbringen kann.“
Die Kita-Leitungen konnten im Gespräch ihre aktuellen Herausforderungen darstellen und Tigges mit auf den Weg in den Düsseldorfer Landtag geben. Bei dem Gespräch wurden folgende zentrale Themen herausgestellt: Die Verstetigung von Alltagshelfern, um das bestehende Personal zu entlasten. Der Fachkräftemangel: Die PIA-Ausbildung ist für die Träger sehr kostspielig, und oft wechseln die Fachkräfte danach in andere Einrichtungen. Daher wäre mehr finanzielle Unterstützung vom Land sinnvoll. Das überlastete Personal: Mitarbeitende sind häufiger krank als früher und finden keine Erholung. In Urlaubsphasen verstärkt sich das Problem. Die Mittagsbetreuung: Pädagogisches Personal wird für die Essenszeit gebunden. Diese Stunden fehlen an anderer Stelle. Die Entlastung der Kitaleitungen: Organisatorische Aufgaben könnten auch von Nicht-Pädagogen übernommen werden. Die Schaffung multiprofessioneller Teams: Physiotherapeuten, Krankenschwestern, MFAs usw. könnten als Fachkräfte eingesetzt werden? Pädagogische Nachqualifikationen on the Job sollten möglich sein. Die Vereinfachung der Bürokratie: Hier geht es um Meldungen an den LWL und die Erstellung von diversen Kita-Konzepten.
Außerdem wurde die Frage aufgeworfen, wo die vom Land NRW investierten 5,6 Milliarden Euro in die frühkindliche Bildung geblieben sind. Kommt das Geld auch dort an, wo es benötigt wird? Auf diese Frage soll die Evaluation des Landes eine Antwort geben.
„Der Runde Tisch hat deutlich gemacht, dass es viele offene Fragen und dringende Handlungsbedarfe gibt. Die anwesenden Kitaleitungen hoffen auf schnelle und effektive Lösungen, um die Qualität der Betreuung und die Arbeitsbedingungen zu verbessern“, so Tigges, der versprach, die besprochenen Themen engagiert nach Düsseldorf in den Landtag mitzunehmen. Tigges strebt darüber hinaus eine weiterführende Kommunikation mit dieser Kita-Runde an. „Der Beruf als pädagogische Fachkraft ist eine Berufung, die man mit Herz und Leidenschaft ausübt. Wir hoffen, dass das Personal in unserer Gemeinde bleibt und trotz der zahlreichen Veränderungen die Freude an ihrer Arbeit nicht verliert. Denn im Mittelpunkt unserer Arbeit sollte immer das Kind stehen – und nicht die Bürokratie und Belastungen, die drumherum entstehen“, hieß es aus dem Kreis der Kita-Leitungen.