Abgeordnete besuchen jüngsten syrisch-orthodoxen Pfarrer

Die beiden Abgeordneten Ralph Brinkhaus (l.) und Raphael Tigges (r.) mit Pfarrer Raphael Gök, der nach vierjähriger Vakanz das Priesteramt in der St. Stephanus-Gemeinde übernommen hat.Die beiden Abgeordneten Ralph Brinkhaus (l.) und Raphael Tigges (r.) mit Pfarrer Raphael Gök, der nach vierjähriger Vakanz das Priesteramt in der St. Stephanus-Gemeinde übernommen hat.

Die St. Stephanus-Gemeinde in Gütersloh hat mit dem 23-jährigen Raphael Gök den wohl jüngsten syrisch-orthodoxen Priester weltweit. Jetzt haben der Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus und der Landtagsabgeordnete Raphael Tigges den Geistlichen zu einem gemeinsamen Austausch besucht.

„Wir haben mit Pfarrer Raphael Gök über seinen persönlichen Werdegang, seine Aufgaben und Ziele und die Herausforderungen gesprochen, vor denen die syrisch-orthodoxe Kirche steht“, sagt Brinkhaus über das Treffen. "Die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Gütersloh ist in einer besonderen Situation, weil sie eine der größten in Deutschland ist." Die Kirche geht von 450 aramäischen Familien mit 12.000 Personen in Gütersloh und von 10.000 Familien im Kreis Gütersloh aus. Ganz sicher sind diese Zahlen jedoch nicht, weil es keine digitale Mitgliederstatistik gibt - weder in Gütersloh, noch in ganz Deutschland. "Das ist ein Problem, dass ich als ein dringend notwendiges Modernisierungsprojekt ansehe“, sagt Pfarrer Gök.

„Pfarrer Gök hat es sich vor allem zur Aufgabe gemacht, wieder mehr junge Leute für die Kirche zu begeistern“, so Tigges. „Das ist auch ein Grund, warum sich Kirchenvorstand und Bischof auf den sehr jungen Geistlichen geeinigt haben, der zuvor bei der Caritas in Augsburg gearbeitet hat. In Gütersloh setzt Gök auf die Jugendarbeit mit Vorträgen, Bibelstunden und vielem mehr. Außerdem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die aramäische Sprache zu fördern. Viele Jahrzehnte nach der Vertreibung der Aramäer aus ihrer historischen Heimat im Südosten der Türkei droht sie, verloren zu gehen. Es ist Pfarrer Gök wichtig, dass seine syrisch-orthodoxen Gläubigen trotz der guten Integration in Deutschland ihre Wurzeln und die alte Heimat nicht vergessen.“